Tierarztkosten und Katzenflut – das Jahr 2023 im Tierheim Kronach

Schwupps – schon wieder ist ein Jahr an uns vorübergehuscht! Es ist kaum zu glauben! So lange kommt es uns doch noch gar nicht vor, dass wir das Jahr 2022 haben Revue passieren lassen. Sehr gut können wir uns damals noch daran erinnern, wie sehr uns die zum letzten Jahresende gestiegene Gebührenverordnung für Tierärzte im Magen lag.

Heute, ein Jahr später, müssen wir leider zugeben, dass unsere Befürchtungen nicht ganz zu unrecht waren… Tatsächlich ist es heuer mehrfach passiert, dass Tiere abgegeben wurden, weil sich die Besitzer die Tierarztkosten nicht mehr leisten konnten (oder wollten). Die Dunkelziffer liegt sicher noch höher, da vermutlich oft andere Gründe für die Trennung vorgeschoben oder die Tiere (vor allem Katzen) einfach ausgesetzt wurden.

Und auch wir im Tierheim haben an den gestiegenen Kosten ganz schön zu knabbern. Gerade die Katzen-Kastrationen schlagen dabei stark zu Buche, da die meisten Katzen, die wir ins Tierheim bekommen, leider unkastriert sind. Die Kastration von 6-7 weiblichen Katzen verschlingt einen Tausender! Dabei müssen Sie wissen, dass wir uns bemühen, so viele verwilderte Hauskatzen wie möglich zu kastrieren, um das Leid der ständigen Weitervermehrung zu stoppen. Daher sind es nicht nur einzelne Tiere, sondern oft ganze Populationen auf Bauernhöfen u.ä., die wir kastrieren lassen müssen. So können Sie sich vielleicht vorstellen, was diese Aktionen für ein Loch in unsere sowieso nicht gerade gut gefüllte Kasse reißen. Wie lange wir das noch in dieser Form stemmen können, wissen wir nicht.

Zu allem Unglück sind wir heuer mit einer Flut an Abgabe- und Fundkatzen überschwemmt worden, die wir noch nie erlebt haben. Zeitweise mussten wir die Neuankömmlinge sogar in unserer Taubenvoliere (ohne Tauben natürlich!) und in der Hunde-Quarantänestation unterbringen, da die Katzenstation einfach schon zu überfüllt war. Und obwohl wir uns ein Bein ausgerissen und unser Bestes gegeben haben, mussten wir trotzdem viele Katzen abweisen und konnten zeitweise nur noch die dringendsten Notfälle aufnehmen. Dass viele Katzen krank und schwach waren und mit großem Zeit- und Kostenaufwand erst mühsam wieder aufgepäppelt werden mussten, hat die Problematik noch verschärft. Auch etliche mutterlose Säuglingskatzen hat unsere zweibeinige Katzenmami heuer wieder mit der Flasche aufgezogen und ihnen so das Leben gerettet. Es gab Wochen, da wir Tierpfleger wirklich an unseren äußersten Grenzen waren, was die Arbeitsbelastung angeht. Denn wie überall fehlt es uns halt auch im Tierheim an Mitarbeitern.

Anfang Dezember schließlich waren unsere Vorräte an Katzenfutter und Katzenstreu fast aufgebraucht – kein Wunder nach diesem katzenreichen Jahr! Als wir wie immer über den Großhandel neue Streu bestellen wollten (gleich mehrere Paletten auf einmal), mussten wir feststellen, dass die Preise im Vergleich zum letzten Mal derart gestiegen waren, dass wir echt schlucken mussten. In der Not haben wir uns stattdessen dazu entschlossen, einen Spendenaufruf für Katzenfutter und Katzenstreu zu starten. Und was sollen wir sagen: Dieser ist eingeschlagen wie eine Bombe! Niemals hätten wir mit so einer Welle an Hilfsbereitschaft gerechnet! So viele Tierfreunde fuhren uns Futter und Streu vorbei, manchmal ganze Kofferräume voll, und auch der Strom an Paketen übers Internet riss tagelang nicht ab! Im Zuge dessen haben dann auch etliche unserer Samtpfoten ein neues Zuhause gefunden. Unglaublicherweise konnten wir in etwa zwei Wochen mehr Katzen in neue Familien vermitteln als im ganzen Sommer zusammen… So waren die letzten Wochen wirklich sehr aufregend und turbulent. Gerne nehmen wir Ihre Spenden übrigens auch weiterhin entgegen, denn es hält sich ja und so haben wir wenigstens wieder ein kleines Vorrats-Polster.

Dass uns wildfremde Menschen kofferraumweise Spenden gebracht haben, dass sie an uns gedacht und Geld für uns ausgegeben haben, hat uns sehr berührt. Wir alle wissen ja, dass die Zeiten nicht gerade leicht sind und jeder mit gestiegenen Ausgaben zu kämpfen hat. Dieser Zusammenhalt aber gibt uns immer wieder die Kraft, trotz vieler negativer Erlebnisse, die der Tierschutz leider mit sich bringt, an das Gute im Menschen zu glauben und so möchten wir uns bei allen Spendern von ganzem Herzen bedanken.

Was Hunde und Kleintiere betrifft, war der Zustrom heuer glücklicherweise nicht ganz so schlimm wie bei den Katzen. Doch auch wenn es weniger Hunde waren, muss man sagen, dass wir auch heuer wieder viele Problemhunde aufgenommen haben, die aufgrund ihres schon fortgeschrittenen Alters oder ihres Charakters schwer vermittelbar sind. So haben wir im Moment etliche „Kandidaten“ im Tierheim, die vermutlich sehr lange oder sogar für immer bei uns bleiben werden. Dass solche Dauergäste viel Geld kosten, ist sicher jedem klar. Allen voran muss man hier unsere blinde und fast taube Huskyhündin Luna nennen, die aufgrund ihrer Diabetes-Erkrankung und diverser anderer Wehwehchen die reinste Sparbüchse ist…

Falls Sie unseren Tieren also vielleicht noch ein kleines Weihnachts- oder Neujahrsgeschenk zukommen lassen möchten, würden wir nicht nein sagen… Vor allem für die Tierarztkosten können unsere Tiere wirklich jeden Cent sehr gut gebrauchen! Das Überleben unseres Vereins ist ohne Menschen wie Sie unmöglich!

Falls Sie eine Kleinigkeit überweisen möchten, hier unsere Bankverbindung: DE 51 771500000240001164 bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach. Bitte nicht vergessen, Ihre Adresse anzugeben, wenn Sie eine Spendenquittung wünschen!

Ansonsten dürfen und wollen wir aber auch nicht allzu viel klagen, denn wir sind gesund und auch wenn die Arbeit manchmal nicht einfach ist, so „wursteln“ wir uns doch durch und im Moment kriegen alles noch irgendwie auf die Reihe. Die Hauptsache ist doch, dass wir für unsere Tiere das Beste herausschlagen und passende und liebevolle Heime für alle finden.

Ein herzliches Vergelt´s Gott geht an alle unsere Spender, Gönner, ehrenamtlichen Helfer und Freunde. Lassen wir uns nicht entmutigen, auch wenn die Zukunft mit den momentanen Krisenherden in der Welt alles andere als rosig aussieht. Starten wir lieber zuversichtlich und energiegeladen in ein Neues Jahr! Stehen wir weiterhin zusammen, um denen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können und die auf uns angewiesen sind – den Tieren!

Trotz allem Leid in der Welt wünschen wir Ihnen daher ein harmonisches, friedliches und besinnliches Weihnachtsfest. Vergessen wir unsere täglichen Sorgen und Nöte wenigstens kurz und genießen das feierliche Zusammensein mit unseren Lieben! Außerdem wünschen wir allen Tierfreunden einen guten Rutsch und ein möglichst gesundes, sorgenfreies und erfolgreiches Jahr 2024!!!

Ihr Tierschutzverein Kronach

 

 

 

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