Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der Weihnachtsbericht aus dem Tierheim Kronach, in dem wir allen Tierfreunden wie immer ein bisschen Bericht erstatten möchten, wie das Jahr für unser Tierheim so verlaufen ist.
Und was war das für ein Jahr!!! Nach fast drei Corona-Jahren mit den damit verbundenen diversen Einschränkungen, Problemen und Ängsten dachten wir doch tatsächlich, dass es nicht schlimmer kommen könne! Wie sehr wir uns geirrt hatten, wussten wir Ende Februar, als der Krieg in der Ukraine begann. Zuerst die Pandemie und dann auch noch ein Krieg in Europa! Unfassbar, in was für Zeiten wir leben! Jahrzehnte lang wussten wir gar nicht, wie gut es uns eigentlich ging und hatten uns in Sicherheit gewiegt – und trotzdem war es oft schwer und wir haben gejammert.
Dass so ein Krieg in der heutigen Zeit, nach allem, was uns die Geschichte gelehrt hat, überhaupt noch möglich ist, will uns nicht in den Kopf. Aber anscheinend ist die Menschheit unfähig, dazuzulernen und macht immer wieder dieselben Fehler. Den Machthunger der „Großen“ müssen wie immer Millionen „kleiner Leute“ bezahlen, vom unfassbaren Leid der Tiere, die ja eine noch kleinere Lobby haben, ganz zu schweigen. Wenn wir daran denken, wie Tiere in verlassenen Tierheimen in der Kriegszone hinter Gitter verhungern, an den Bahnhöfen herumstreunen und nicht verstehen, wohin ihre Besitzer auf einmal verschwunden sind oder aus zerbombten Häusern flüchten und versuchen, allein zu überleben, könnte man nur noch weinen.
Wenn man sich die Nöte der Menschen und Tiere in der Ukraine vorstellt, gerade jetzt im Winter, blutet einem wirklich das Herz. Wie klein und unwichtig erscheinen dagegen unsere eigenen Sorgen. Da hat man echt Skrupel, mit seinen eigenen Problemen daherzukommen. Immerhin sind wir nicht direkt mit Tod, Folter, Kälte, Bombeneinschlägen etc. bedroht. Und dennoch… Auch unsere Sorgen drücken uns schwer, auch wenn dies natürlich nichts gegen die nackten Existenzängste sind, die in der Ukraine herrschen müssen. Aber auch wir müssen schauen, wie wir über die Runden kommen und versuchen, uns irgendwie „durchzuwursteln“.
Gejammert haben wir ja schon immer, denn es war auch früher noch nie leicht gewesen. Aber noch nie war es so schwer wie heuer. Zwar ist der Corona-Würgegriff nun etwas gelockert, aber dafür machen uns die Preissteigerungen ganz schön zu schaffen, vor allem bei Gas und Strom. Aber auch die Tierarztkosten, die ja schon immer hoch waren, werden in der nächsten Zeit astronomisch werden, da die tierärztliche Gebührenverordnung ab dem 22.11. drastisch erhöht worden ist. Das wird uns in der nächsten Zeit arg treffen. Nun sind wir froh, dass wir heuer keine größeren Baumaßnahmen am Tierheim unternommen haben, obwohl eigentlich etliche Renovierungsarbeiten nötig gewesen wären. Aber es ist besser, erst noch einmal abzuwarten und die Preissteigerungen zu beobachten, um nicht am Ende die Versorgung der Tiere zu gefährden.
Gerade heuer hatten wir mehrere größere OPs zu stemmen, wie zum Beispiel zwei Augen-OPs von Bulldogge Rambo, zwei Magenumdrehungen (Jack und Rocky) oder die zweite Hüft-OP von unserem Tico. Dazu kamen wie immer unzählige Katzen-Kastrationen, oft verbunden mit aufwendigen und langwierigen Behandlungen gegen alle möglichen Krankheiten, da die meisten Katzen als Streuner von der Straße kommen und oft mit den verschiedensten Krankheiten Kontakt hatten. Besonders getroffen hat uns heuer im Sommer eine Pilz-Welle, die unter unseren Katzen umgegangen ist. Die Behandlung war nicht nur aufwändig, teuer und langwierig, sondern auch besonders mühsam, da wir mit erhöhtem Aufwand an Desinfektionsmitteln und extra Schutzkleidung die Ausbreitung auf die Hunde oder gar uns Menschen verhindern mussten.
Was die Anzahl unserer Neuzugänge betrifft, wird 2022 vermutlich kein Rekord-Jahr werden – was natürlich sehr positiv zu werten ist. Katzen hatten wir zwar schon recht viele, aber die Hunde-Anzahl hielt sich relativ in Grenzen. Doch auch wenn es weniger Hunde waren, muss man sagen, dass wir heuer sehr viele Problemhunde aufgenommen haben, die aufgrund ihres schon fortgeschrittenen Alters oder ihres Charakters schwer vermittelbar sind. So haben wir im Moment etliche „Kandidaten“ im Tierheim, die vielleicht sehr lange oder sogar für immer bei uns bleiben werden. Dass solche Dauergäste viel Geld kosten, ist sicher jedem klar.
Gott sei Dank gibt es aber auch viele Menschen, die an uns denken und Futterspenden vorbeibringen. Dafür sind wir unendlich dankbar!!! Trotzdem…. Mit Futter können wir weder Tierarztrechnungen, noch Baumaßnahmen, noch die Gasrechnung oder Tierpflegergehälter (so gering diese auch sind!) bezahlen… Daher, nach einem Weihnachtsgeschenk fürs Tierheim befragt, müssen wir ganz klar sagen, dass uns am dringendsten einfach Geld fehlt… Der schnöde Mammon klingt nun natürlich nicht so romantisch, ist aber für den Betrieb eines Tierheims unerlässlich.
Falls Sie unseren Tieren also vielleicht noch ein kleines Weihnachts- oder Neujahrsgeschenk zukommen lassen möchten, möchten wir Sie ganz einfach um eine kleine Geldspende (darf natürlich auch groß sein) bitten. Unsere Tiere können wirklich jeden Cent sehr gut gebrauchen! Das Überleben unseres Vereins ist ohne Menschen wie Sie unmöglich!
Falls Sie eine Kleinigkeit überweisen möchten, hier unsere Bankverbindung: DE 51 771500000240001164 bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach. Bitte nicht vergessen, Ihre Adresse anzugeben, wenn Sie eine Spendenquittung wünschen!
Ansonsten dürfen und wollen wir aber auch nicht allzu viel klagen, denn wir sind gesund und auch wenn die Arbeit manchmal nicht einfach ist, so „wursteln“ wir uns doch durch und kriegen alles irgendwie auf die Reihe.
Ein herzliches Vergelt´s Gott geht an alle unsere Spender, Gönner, ehrenamtlichen Helfer und Freunde. Lassen wir uns nicht entmutigen, auch wenn die Zukunft mit Ukrainekrieg, Wirtschaftskrise und Klimawandel alles andere als rosig aussieht. Starten wir lieber zuversichtlich und energiegeladen in ein Neues Jahr! Stehen wir weiterhin zusammen, um denen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können und die auf uns angewiesen sind – den Tieren!
Trotz allem Leid in der Welt wünschen wir Ihnen daher ein harmonisches, friedliches und besinnliches Weihnachtsfest. Vergessen wir unsere täglichen Sorgen und Nöte wenigstens kurz und genießen das feierliche Zusammensein mit unseren Lieben! Außerdem wünschen wir allen Tierfreunden einen guten Rutsch und ein möglichst gesundes, sorgenfreies und erfolgreiches Jahr 2023!!! Hoffen wir, dass sich die Krisenherde auf der Welt etwas entspannen und sich die Menschlichkeit durchsetzt!
Ihr Tierschutzverein Kronach