Tico
Wieder einmal sind wir am Jahresende angelangt und wieder einmal steht Weihnachten vor der Tür. Die Zeit scheint nur so zu rennen. Haben wir nun wirklich schon das zweite „Corona-Jahr“ in Folge? Unfassbar…. Immer noch leben wir im Ausnahmezustand, immer noch beherrscht Corona unser tägliches Leben in allen Bereichen. Hätte uns jemand noch vor drei Jahren dieses Szenario angekündigt, wir hätten ihn als Phantasten abgetan. Aber auch wenn es manchmal noch so schwer ist, irgendwie muss man damit leben – man hat ja keine andere Wahl. Menschen sind anpassungsfähig und auch wenn wir oft jammern und schimpfen, wir werden das schaffen!
Auch im Tierheim ist die Corona-Zeit natürlich nicht ohne Spuren geblieben. Aber es ist für uns etwas leichter geworden, da wir inzwischen alle geimpft sind. Und auch wenn wir natürlich wissen, dass die Impfung keinen hundertprozentigen Schutz bietet, verschafft sie doch schon sehr viel mehr Sicherheit als das noch vor einem Jahr der Fall war.
Trotzdem dürfen Besucher das Tierheim nach wie vor nur betreten, wenn es um die Vermittlung einer Katze oder eines Kleintiers geht, da man diese den Interessenten nur schwer vor der Tür vorstellen kann. Allerdings müssen Besucher nun geimpft oder genesen sein, damit sie hereindürfen. Alles andere wie das Herausgeben der Hunde zum Gassigehen, die Annahme von Spenden oder das Ausfüllen von Verträgen wickeln wir nach wie vor im Freien vor der Tür ab.
Selbstverständlich tragen wir auch weiterhin Mundschutz, wir lüften ausgiebig, halten Abstand wann immer es geht, desinfizieren Stifte, Telefonhörer und Türklinken und tun alles, damit wir und alle anderen gesund bleiben und die Versorgung unserer Tiere auch weiterhin nahtlos gewährleistet ist.
So hat sich alles längst. Und da inzwischen wohl jedem klar geworden ist, dass das Problem „Corona“ nicht so schnell wieder verschwinden wird, müssen wir wohl damit leben. Und ich finde, das schaffen wir den Umständen entsprechend eigentlich ganz gut.
Rocky
Die befürchtete Tier-Abgabewelle nach Ende des Lockdowns blieb übrigens bei uns aus. Während man im Internet andere Tierheime unter einer Abgabeflut stöhnen hörte, ging bei uns alles seinen gewohnten Gang. Lediglich einen einzigen Corona-Rückläufer haben wir aufgenommen. Ansonsten ist es bei uns zumindest „hundemäßig“ recht ruhig im Moment, eigentlich sogar wesentlich ruhiger als wir das von früher her gewohnt sind.
Kosten verursachen unsere Wauzis aber trotzdem, wie zum Beispiel unser Tico, der im Sommer an der Hüfte operiert werden musste. Zwar haben wir im Moment nicht viele Hunde, aber leider sind es alles durch die Bank Problemtiere, deren Vermittlung sehr schwierig ist. Teilweise sind sie schon sehr lange, sogar mehrere Jahre bei uns.
Was die Katzen angeht, gilt allerdings das Gegenteil – da ist im Moment echt „Highlife“… Gerade eben haben wir aus einer Animal Hoarding-Haltung 9 Katzen aufgenommen, voller Flöhe und Darmparasiten. Zwei kleine Babys mit total zugeeiterten Augen kamen vor wenigen Tagen auch noch dazu. Es ist noch nicht sicher, dass wir ihr Augenlicht werden retten können… Unsere 24 Bauernhofkatzen, deren Scheune abgerissen worden war und die somit heimatlos geworden waren, sorgten ebenfalls lange für vollgestopfte Katzenzimmer. Und mit einer achtköpfigen, total verschnupften und verflohten Katzengruppe hatten wir im Sommer wochenlang alle Hände voll zu tun. Dazu kommen natürlich noch all die anderen Fund- und Abgabekatzen, die ja sowieso regelmäßig eintrudeln und von denen viele ebenfalls in sehr schlechtem Gesundheits- und Pflegezustand sind. Auf unserer Katzenstation ging es daher das ganze Jahr über ganz schön stressig zu.
Leider konnten wir auch heuer weder Tierheimfest noch Weihnachtsmarkt veranstalten und auch die Zahl der Pensionshunde war deutlich geringer als in Vor-Corona-Zeiten. Daher fehlen uns auch heuer viele Einnahmen in unserer Kasse.
Gott sei Dank gibt es aber auch viele Menschen, die an uns denken und Futterspenden vorbeibringen. Dafür sind wir unendlich dankbar!!! Trotzdem…. Mit Futter können wir weder Tierarztrechnungen, noch Baumaßnahmen, noch Tierpflegergehälter (so gering diese auch sind!) bezahlen… Daher, nach einem Weihnachtsgeschenk fürs Tierheim befragt, müssen wir ganz klar sagen, dass uns am dringendsten einfach Geld fehlt… Der schnöde Mammon klingt nun natürlich nicht so romantisch, ist aber für den Betrieb eines Tierheims unerlässlich.
Falls Sie unseren Tieren also vielleicht noch ein kleines Weihnachts- oder Neujahrsgeschenk zukommen lassen möchten, möchten wir Sie ganz einfach um eine kleine Geldspende (darf natürlich auch groß sein) bitten. Unsere Tiere können wirklich jeden Cent sehr gut gebrauchen! Das Überleben unseres Vereins ist ohne Menschen wie Sie unmöglich!
Falls Sie eine Kleinigkeit überweisen möchten, hier unsere Bankverbindung: DE 51 771500000240001164 bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach. Bitte nicht vergessen, Ihre Adresse anzugeben, wenn Sie eine Spendenquittung wünschen!
Ansonsten dürfen und wollen wir aber nicht klagen, denn bis jetzt (toi toi toi) sind alle Tierpfleger gesund geblieben und auch wenn die Arbeit manchmal nicht einfach ist, so „wursteln“ wir uns doch durch und kriegen alles irgendwie auf die Reihe.
Ein herzliches Vergelt´s Gott geht an alle unsere Spender, Gönner, ehrenamtlichen Helfer und Freunde. Lassen wir uns nicht entmutigen, sondern zuversichtlich in ein Neues Jahr starten! Stehen wir weiterhin zusammen, um denen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können und die auf uns angewiesen sind – den Tieren!
In diesem Sinne möchten wir Ihnen ein wunderschönes und angenehmes Weihnachtsfest wünschen sowie ein glückliches und angenehmes Neues Jahr 2022 ohne Sorgen, ohne Nöte, ohne kleine und große Katastrophen. Am wichtigsten aber vor allem: Bleiben Sie gesund!!!
Ihr Tierschutzverein Kronach
Simba