„Loiserl“, männlich, kastriert, Dt. Schäferhund (Langstockhaar), geb. 20.05.22, 63 cm

Teddybär sucht Schäferhundfans mit Herz und Erfahrung!

Mit seinen lustigen Fransen an den Ohren, den dicken Pranken und seinem goldigen Gesichtchen wirkt unser Loiserl immer noch irgendwie welpenhaft, dabei ist er nun schon sooo lange im Tierheim und inzwischen erwachsen. Er sieht aber immer noch wie ein knuddeliger Teddybär aus und man denkt, er könne kein Wässerchen trüben… Wie sehr man sich doch von Äußerlichkeiten täuschen lassen kann… 😊

Doch Spaß beiseite! Unser kleiner Clown Loiserl ist tatsächlich sehr freundlich und liebt Menschen über alles. Er fremdelt nicht, sondern geht auf alle Zweibeiner begeistert zu und möchte Freundschaft schließen. Er ist gutmütig, verschmust ohne Ende, lässt alles mit sich machen und hat wirklich einen liebenswerten Charakter.

Aber – und das darf bei aller Niedlichkeit nicht vergessen werden – Loiserl ist ein Fast-noch-Welpe und hat es faustdick hinter den Fransen-Ohren! Natürlich gilt dies grundsätzlich für die meisten jungen Hunde, aber dennoch haben wir den Eindruck, dass sich in Loiserls hübschem Kopf besonders viele Flausen verstecken… 😊

Wer sich für ihn entscheidet, braucht Hundeerfahrung und sollte vor allem viel Spaß an Erziehungsspielen und Beschäftigung haben. Loiserl ist nämlich der geborene Kasper und hat von Erziehung und Benimm bisher noch nicht viel mitbekommen.

Seine größte Unart ist es, auf allem herumzukauen, das er findet – und das sind bei weitem nicht nur seine eigenen Spielsachen, sondern alle möglichen Dinge, die in seiner Reichweite liegen, inklusive seine Decken, das Holz-Liegebrett und sein Wassernapf, den er gefühlt 100 mal am Tag umwirft (im Wasser zu planschen findet Loiserl nämlich auch einfach klasse). Besonders gerne nimmt er aber leider auch Beine und Füße seiner Bezugspersonen zum Kauen her. Das Schlimme ist, dass er sich dabei manchmal in richtige Beißattacken hineinsteigert, wenn man ihn gewähren lässt bzw. dies durch inkonsequentes Verhalten unbewusst auch noch verstärkt, und das ist – auch wenn er es wirklich nicht böse meint – nicht mehr lustig! Obwohl sich dieses Verhalten dank seiner regelmäßigen Gassigeher inzwischen schon sehr gebessert hat, ist noch immens viel Erziehungsarbeit gefragt!

Leider hatte der arme Kerl bisher nicht den günstigsten Start ins Leben, so wie man es sich für einen Welpen wünschen würde. Seinen Züchter nicht mitgerechnet, ging er in wenigen Monaten durch mehrere Hände, hing bei einem Schausteller an der Kette vor dem Wohnwagen, wurde über Internet Kleinanzeigen „vertickt“ und landete schließlich im Tierheim, weil sich keiner seiner Kurzzeit-Besitzer das Leben mit einem temperamentvollen Junghund so anstrengend ausgemalt hatte. Dies alles passierte in Loiserls ersten 5 Lebensmonaten!!! Im Alter von 5 Monaten kam er dann zu uns ins Tierheim, wo er sich leider immer noch befindet.

Und auch obwohl Loiserl im Tierheim schon viel gelernt hat, ist er natürlich trotzdem absolut unterfordert. Gerade jetzt, in der so wichtigen Erziehungs- und Lernphase bräuchte er dringend Menschen, die konsequent mit ihm arbeiten und ihn auch geistig beschäftigen. Es sollten Menschen sein, die ein Händchen für arbeitswillige Schäferhunde haben, die Spaß daran haben, sich Spiele und Erziehungsaufgaben auszudenken und somit Loiserls Energie in positive Bahnen lenken können. Bloße Spaziergänge reichen da nicht aus! Bis jetzt weiß der Jungspund nicht wirklich etwas mit seinem Temperament anzufangen und da er gleichzeitig vor Langeweile fast umkommt, steckt er seine Kraft in die einzige Aufgabe, die sich ihm bietet, nämlich auf allem herumzukauen. Es liegt an seinem neuen Besitzer, Loiserl andere Beschäftigungsmöglichkeiten aufzuzeigen, so dass er am Ende des Tages endlich einmal richtig ausgelastet und zufrieden ist. Hierzu braucht es natürlich Menschen mit sehr viel Zeit, aber auch mit einer großen Portion an Konsequenz und Souveränität.

Wichtig ist auch, dass dies alles sehr liebevoll und einfühlsam passiert, denn Loiserl hat eine sehr weiche Seele. Er ist kein Draufgänger, der sich mit Ellenbogenmentalität durchsetzt oder der täglich an den Grenzen der Rangordnung rütteln würde. Er ist eher ein sensibler Träumer und Clown und nicht der Typ für Kasernenhofdrill oder Befehlsgeschrei.

Ganz wichtig wäre auch, dass Loiserl zumindest in der Anfangszeit nicht allein gelassen wird, da er sonst ganz sicher die Wohnung umdekoriert… Das Alleinbleiben muss man erst langsam und stufenweise mit ihm üben.

Loiserl hatte zwei innenliegende Hoden, weshalb wir ihn inzwischen kastrieren ließen, da diese sonst zu Krebs entarten könnten.

Als er in Narkose lag, ließen wir gleichzeitig ein Röntgenbild der Hüfte anfertigen, da wir schon vorher den Verdacht hatten, dass da etwas nicht stimmen könnte. Leider hatten wir recht: Loiserl hat hochgradige HD (Hüftgelenksdysplasie). Laut Tierarzt muss daran im Moment nichts gemacht werden, doch können wir natürlich keine Garantie geben, dass dies so bleiben wird. Spätestens im Alter wird er sicher Schmerzmittel und Präparate für die Knochen nehmen müssen, selbst eine Hüft-OP ist auf lange Sicht hin nicht auszuschließen. Darüber sollten sich potentielle Interessenten im Klaren sein.

Um seine Hüfte zu schonen, sind Treppensteigen und Springen über Hürden etc. für Loiserl absolut tabu. Auch plötzliche Stops beim Bällchen-Apportieren sind nicht unbedingt zu empfehlen. Normale, gleichmäßige Bewegung wie Spazierengehen und Wandern sind dagegen sehr gut geeignet.

Last but not least möchten wir noch erwähnen, dass Loiserls langes dichtes Fell regelmäßig gebürstet werden muss, was nicht einfach ist, da Loiserl vom Stillstehen rein gar nichts hält. Dass er mit Vorliebe in jedes Wasserloch geht und ihn Schlammpfützen geradezu magisch anziehen, passt auch noch dazu. 😊 Tatsächlich ist er aber superbrav und lässt tapfer alles mit sich machen.

Sie sehen, unser Loiserl ist zwar supersüß und ein richtiger Schmuse-Teddybär, aber dennoch nicht für jedermann geeignet. Für kleine Kinder zum Beispiel würden wir ihn aufgrund seines Temperaments nicht empfehlen, obwohl er wirklich lieb zu jedermann ist. Wer aber Spaß an Erziehung und Training hat, findet in Loiserl ganz sicher einen unwiderstehlichen Kumpel, mit dem er durch dick und dünn gehen und viel Spaß haben kann.

Wir wissen, dass es schon allein aufgrund seiner Hüftprobleme nicht leicht sein wird, eine neue Familie für unseren Tierheim-Clown zu finden, dabei hätte Loiserl genau das so sehr nötig! Aber wir geben die Hoffnung nicht auf! Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich doch einfach mal! Gerne dürfen Sie Loiserls Gassigeher bei einem ersten Kennenlern-Spaziergang begleiten!